Oktober 2024 | Spektrum Geschichte – Ein achteckiger Bau, mitten in Ephesos und angeblich das Grab einer ägyptischen Prinzessin? In dem Oktogon entspinnt sich ein historischer Krimi um Kleopatra, ihre römischen Liebhaber und einen Machtkampf in Ägypten auf Leben und Tod.
Auch dem mächtigsten Mann im Römischen Reich blieb nichts anderes übrig, als auf die Knie zu fallen. Und dann – auf Knien – Stufe um Stufe das Kapitol zu erklimmen, ganz wie es die Traditionen verlangten. Der Dank an die Götter gehörte schließlich zu den Pflichten, die jeder erfolgreiche Feldherr bei einem Triumphzug zum Ausdruck bringen musste. Selbst dann, wenn er wie Gaius Julius Cäsar (100–44 v. Chr.) als Abkömmling der Götter galt, der die Feinde in allen Himmelsrichtungen besiegt hatte. Ob in jahrelangen Kriegen die Gallier oder innerhalb eines kurzen Augenblicks – »Ich kam, ich sah, ich siegte« – König Pharnakes II. an der Schwarzmeerküste. Ob den numidischen König Juba in Nordafrika oder unbotmäßige Ägypter. In sein purpurnes Triumphgewand gehüllt, mit Lorbeer und Blumen bekränzt, ließ sich Cäsar nach zwölf Jahren der Kämpfe im Jahr 46 v. Chr. für diese Erfolge feiern. Volle vier Tage lang.
Das Volk nahm begierig die Getreide-, Öl- und Geldgeschenke entgegen, die Cäsar verteilen ließ. Zum Abschluss der Festlichkeiten begleitete die ausgelassene Menschenmenge den »Diktator auf Lebenszeit« vom Forum zu seinem Privathaus. Den Weg beleuchteten Fackeln tragende Elefanten, wie der Geschichtsschreiber Cassius Dio am Anfang des 3. Jahrhunderts in seiner »Römischen Geschichte« begeistert notierte. (…)
Erschienen in Spektrum Geschichte, Ausgabe 05.24.