Mai 2025 | Riffreporter – Vor 500 Jahren stellte sich der Reformator Martin Luther im Bauernkrieg mit einer radikalen Schrift gegen die Bauern. Im Interview erklärt Thomas T. Müller, Vorstand der Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, die Hintergründe.

Im Bauernkrieg 1525 schlachteten die Heere der Fürsten in Mittel- und Süddeutschland zehntausende Bauern ab. In die entscheidenden Wochen des Krieges fällt Martin Luthers Schrift „Wider die stürmenden Bauern“, die später unter dem Titel „Wider die mörderischen und räuberischen Rotten“ der Bauern bekannt wurde. Darin ruft der Reformator die Fürsten zu jener brutalen Gewalt gegen die Bauern auf. Im Interview erklärt Thomas T. Müller, Vorstand der Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, wie es zu Luthers Äußerungen kam.
RiffReporter: Der Bauernkrieg jährt sich zum 500. Mal. Kurz vor der Schlacht von Frankenhausen im Mai 1525 verfasste Martin Luther die Schrift „Wider die stürmenden Bauern“, die später unter dem Titel „Wider die mörderischen und räuberischer Rotten der Bauern“ bekannt wurde. Luther stellt sich darin gegen die aufständischen Bauern und auf Seite der Fürsten. Wie macht er das?
Thomas T. Müller: Luther äußert sich sehr, sehr radikal. Er erklärt, dass man die aufständischen Bauern totschlagen müsse wie tollwütige Hunde. Und denjenigen, die auf Fürstenseite gegen die Bauern ins Feld ziehen und dabei umkommen, verspricht er eine Art Märtyrertod. (…)
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