April 2021 | Siegessäule – In den 80er-Jahren erlebte Berlin eine queere Rundfunk-Revolution: Frech, provokativ und dreist sendete das schwul-lesbische „Eldoradio“ weit über die Stadtgrenzen hinaus über Themen wie Politik, Kultur, HIV/Aids und vor allem: Sex. Nun arbeitet ein vom Senat geförderter Podcast des SIEGESSÄULE-Verlags die Geschichte dieses Pionierprojekts auf. Wir sprachen mit den Podcast-Macher*innen Tobias Sauer und Manuela Kay.

Manuela, Tobias, was genau war das „Eldoradio“?

Tobias: Das „Eldoradio“ war zwischen 1985 und 1991 die erste schwul-lesbische Radiosendung Berlins, die ein- bis zweimal pro Woche ausgestrahlt wurde. Dadurch, dass es so oft gesendet wurde, war es quasi eine Art „SIEGESSÄULE des Radios“, wie wir es mal im Podcast genannt haben. Wie im Magazin auch wurden damals alle Themen, die die Szene bewegt haben, behandelt.

Manuela: Richtig populär wurde das Radio ab 1987, als „Eldoradio“ Teil von Radio 100 wurde, dem ersten Privatsender in Berlin, der eine terrestrische Frequenz bekam. Ab dem Moment war „Eldoradio“ über Antenne empfangbar und nicht, wie zuvor, über Kabel. „Eldoradio“ wurde zu einer der professionellsten und bekanntesten Sendungen von Radio 100. Zu Spitzenzeiten hatten wir bis zu 100.000 Hörer*innen. (…)

Interview von Jeff Mannes für die Siegessäule, erschienen in der April-Ausgabe (PDF) und online hier verfügbar.