Geschichte fasziniert. Jenseits etwas langweiliger Jahreszahlen zeigt sie zum einen die Vielfalt menschlichen Lebens. Denn Menschen leben nicht nur an verschiedenen Orten unterschiedlich, sie haben auch in der Vergangenheit anders gelebt als heute. Zum anderen kann Geschichte helfen, die Gegenwart zu verstehen, die sich aus ihr entwickelt hat.

Geschichte ist also eine riesige Schatztruhe – allerdings mit dem Problem, dass wir ihren Inhalt nur indirekt, über die Quellen, erschließen können. Schon alleine deshalb wird die Deutung der Vergangenheit wohl immer umstritten bleiben.

Aktuell wird die Vergangenheit meist auf eine von drei Arten. Erstens: Jahrestage dienen der Erinnerung an vergangene Ereignisse. Manchmal lösen sie Diskussionen im Hier und Jetzt aus und verleihen so historischen Themen Relevanz. Zweitens ähneln manche Ereignisse historischen Begebenheiten. Auch wenn sich Geschichte nicht wiederholt, lassen sich aus dem Vergleich Handlungsoptionen für die Gegenwart ableiten. Und drittens kann Geschichte unmittelbar erklären, warum bestimmte Dinge so sind, wie sie sind und wie sie sich entwickelt haben. 

Geschichtsreporter stehen vor dem Problem, dass die Vergangenheit zwar interessant, aber auch unüberschaubar weit ist. Deshalb setze ich mir in der Regel für ein Jahr ein Schwerpunktthema, mit dem ich mich intensiv beschäftige. Im Moment konzentriere ich mich auf die Geschichte des Populismus. Zuvor habe ich mich unter anderem mit der amerikanischen Kolonialgeschichte und der Geschichte der queeren Bürgerrechtsbewegung beschäftigt.

Meine Recherchen sind in verschiedenen Publikationen wie „Geo Epoche“, „Spiegel Geschichte“, „P.M. History“ und „G/Geschichte“ erschienen. Gelegentlich habe ich sie auch für Vorträge genutzt. 

Außerdem moderiere ich zwei Podcasts mit historischem Schwerpunkt. In „Über Geschichte“ sprechen meine Kollegin Carola Dorner und ich einmal im Monat über ein historisches Thema, das wir recherchiert haben. Außerdem geht es jedes Mal um die Besonderheiten des geschichtsjournalistischen Arbeitens. Der „Eldoradio-Podcast“ stellt die erste schwul-lesbische Radiosendung Berlins in Originalausschnitten und im Gespräch mit den Beteiligten vor.