Pandemien, globale Lieferketten und der Klimawandel als globale Krise zeigen deutlicher denn je: Die Welt ist eng miteinander verflochten. Was auf einem Kontinent passiert, kann schon kurze Zeit später anderswo enorme Auswirkungen haben. Große Menschheitsaufgaben können nur gemeinsam gelöst werden. 

Gleichzeitig spülen uns die sozialen Medien ständig Informationen von überall her in unsere Timelines. Doch besser informiert sind wir dadurch nicht unbedingt, analysiert die Auslandsreporterin Katja Gloger in der Zeitschrift „Internationale Politik“. Algorithmen bevorzugen Aufregung und Emotionen. Hintergründe bleiben unklar und unbekannt. Dabei sind gerade diese Informationen wichtig – und interessant.

Jenseits der Tagesaktualität berichte ich seit vielen Jahren regelmäßig aus dem Ausland. Das erste Mal im Jahr 2012, als die Eurokrise in Griechenland ausbrach – und viele deutsche Nachrichtenseiten nur die Kosten der notwendigen Rettungspakte vorrechneten und darüber zum Beispiel die Geschichten von jungen Menschen vergaßen, denen Perspektivlosigkeit drohte. 

Zuvor hatte ich an der Universität Trier unter anderem Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Internationale Beziehungen und Ethnologie studiert. Inzwischen habe ich aus rund 30 Ländern auf allen Kontinenten berichtet. Über queere Rodeoreiter in Texas, von Frauen geführte Sparvereine in Vietnam und junge Indigene in Taiwan, die sich für den Erhalt ihrer bedrohten Kulturen einsetzen.

In letzter Zeit setze ich mir regelmäßig, etwa einmal im Jahr, neue Schwerpunkte für meine Berichterstattung. Ich möchte seltener, dafür aber länger am Stück unterwegs sein, um die jeweiligen Hintergründe besser zu verstehen und tiefer in die Gesellschaften eintauchen zu können. Im Jahr 2022 habe ich zwei Monate in Taiwan verbracht. Für 2023 plane ich eine längere Reise ins südliche Afrika.