November 2019 | L-Mag – Weltweit ist es ein Trend: lesbische Bars sterben aus. Aber nicht in der US-Hauptstadt. Im vergangenen Jahr haben gleich zwei neue Locations in Washington, D.C. eröffnet – mit Erfolg. Was ist anders in der Weltstadt?
Überall auf der Welt kämpfen lesbische Bars verzweifelt ums Überleben. Eine Kneipe nach der anderen muss schließen. Weil das Publikum fehlt, geben die Besitzerinnen nach und nach erschöpft auf. Doch Halt! Überall auf der Welt? Nein. In Washington D.C., der Hauptstadt der USA, haben im vergangenen Jahr gleich zwei neue lesbische Bars eröffnet: Die Lounge XX+ Crostino, die mit regelmäßig wechselnden Themenabenden ihr Publikum findet, und die Nachbarschaftskneipe A League of Her Own im schwer angesagten Stadtviertel Adams Morgan. Doch wie kommt es, dass gerade in Washington gleich zwei neue Bar-Konzepte zu funktionieren scheinen?
Vielleicht ist Washington gar nicht so viel anders als Städte überall auf der Welt, sondern nur ein bisschen weiter. Denn vor der Neugründung der Bars, die unabhängig voneinander beide im Sommer 2018 öffneten, verschwanden auch in der US-amerikanischen Hauptstadt nach und nach die etablierten Lesbenlokale. Als im Jahr 2015 die Bar Phase 1 für immer ihre Pforten schloss, verschwand damit nicht nur die älteste Lesbenbar der USA, sondern zugleich auch die letzte ihrer Art in Washington. Fortan organisierten Promoterinnen zwar in wechselnden Locations unterschiedliche Events. Doch vielen Frauen blieb das zu oberflächlich. Sie vermissten ein zeitgemäßes, verlässliches Angebot. „Jetzt gibt es wieder Orte, die queere Frauen jederzeit besuchen können“, erzählt Lina, die Betreiberin der Bar XX+ Crostino. (…)
Erschienen im November 2019 in L-Mag Ausgabe November/Dezember.