Juni 2019 | fluter – 50 Jahre ist es her, dass sich die queere Szene in der Christopher Street gegen Polizeigewalt wehrte. Martin Boyce war mit dabei.

Bildausschnitt Interview Martin Boyce auf Fluter, Autor: Tobias Sauer

In der Nacht zum 28. Juni 1969 stürmten Polizisten die Bar „The Stonewall Inn“ in der Christopher Street, Greenwich Village, New York. Es war bei weitem nicht der erste Fall von Polizeischikane gegen Schwule, Lesben, Dragqueens und Transsexuelle. Aber das erste Mal, dass sich diese so lautstark wehrten und die breite Öffentlichkeit aufhorchte. Die Aufstände dauerten mehrere Tage und gelten als Wendepunkt im Kampf um Gleichberechtigung, der jedes Jahr am Christopher Street Day – auch Stonewall Day oder Gay Pride genannt – gefeiert wird.

fluter.de: Du hast an den Stonewall-Aufständen im Juni 1969 teilgenommen. Wie kam es dazu?

Martin Boyce: Ich war im Greenwich Village auf dem Weg zum Stonewall Inn, gemeinsam mit meinem Freund Bertie. Wir trafen einen Bekannten und unterhielten uns, als jemand hinter mir etwas von einer Razzia sagte. Das Stonewall war nur einen Block entfernt, also gingen wir hin. Das machte man immer so: War man nicht selbst von einer Razzia betroffen, ging man hin, um sie sich anzugucken. An diesem Abend wurden erst die stolzen Queens aus dem Stonewall geführt, dann auch Leute, die sich sichtlich schämten. (…)

Das Interview wurde im Juni 2019 auf fluter.de veröffentlicht.