März 2019 | Mannschaft Magazin – Namibias LGBTIQ-Community ist guter Stimmung: In der Gesellschaft wie auch politisch scheint sich ihre Lage zu verbessern. Aktivist*innen hoffen, dass endlich die noch aus der Kolonialzeit stammenden Gesetze abgeschafft werden, die Sex zwischen Männern verbieten. 

Dicht an dicht stehen die Gäste an diesem Dienstagabend im Juni 2018 im Warehouse, einer angesagten Bar im Zentrum von Windhoek. In der namibischen Hauptstadt ist sie als Hotspot der LGBTIQ-Community bekannt. Die Stimmung ist fröhlich und gelöst. Beim Karaoke stellen Gäste ihre Lieblingssongs vor, immer wieder unterbrochen von Applaus. Über einem Bier tauscht man den neuesten Klatsch und Tratsch aus. Und an den Wochenenden ist hier noch mehr los: In dem alten Gewerbegebäude steigen dann auch Partys mit angesagten DJs.

Mitten im Getümmel steht Friedel Dausab, der Direktor der Nichtregierungsorganisation Out-Right Namibia, die sich für die Belange von LGBTIQ in dem südwestafrikanischen Land einsetzt. Auch er ist guter Dinge. Denn Namibia öffnet sich zunehmend gegenüber der queeren Community – auch wenn es bis zur Gleichstellung noch ein weiter Weg ist. Doch die Richtung stimmt, meint er. Einige Monate später sieht er seinen Optimismus bestätigt: Im Dezember gingen 250 Demonstrant*innen auf die Strasse, um Regenbogenfahnen schwenkend beim zweiten Pride-Umzug Windhoeks für Gleichstellung zu demonstrieren. (…)

Erschienen im März 2019 im Mannschaft Magazin, Nr. 37, April 2019.