März 2018 | G/Geschichte – 13 Jahre lang war der Verkauf von Alkohol in den USA verboten – und die Prohibition machte aus Gangstern Helden. Doch sie hatte auch positive Folgen. Zum Beispiel Cocktails.

Übersät mit tiefen Kratzern, mit Löchern und voller Unebenheiten, hat die Theke in der Jazzkneipe The Green Mill, die es schon zur Zeit der Prohibition gab, im Norden der Innenstadt von Chicago schon so einiges miterlebt. Ein passender Ort für Liz Garibay, die lässig am Tresen lehnt. Geschichten, vor allem aus Bars, sind ihr Metier. „Seit die Ägypter anfingen, Bier zu brauen, haben die meisten Menschen irgendeine Beziehung zum Alkohol“, erzählt sie. Fasziniert von dieser die Menschheit verbindenden Droge konzentrierte sie sich schon in ihrem Studium an der University of Illinois auf die Geschichte der Rauschgetränke.

Ihr Schwerpunkt liegt auf der Zeit der Prohibition in den USA, als zwischen 1920 und 1933 der Verkauf von Alkohol per Verfassungszusatz verboten war. Vor allem dank zahlreicher Hollywoodfilme sind diese 13 Jahre als eine Zeit der Gangster ins Gedächtnis eingegangen, die zwar tadellos gekleidet waren, aber völlig skrupellos ihre Gegner ermordeten. Als eine Zeit, in der Korruption zum Massenphänomen wurde und Gesetzlosigkeit zur Tugend. Garibay kennt das. Doch ihr Fokus liegt anders: „Interessanter sind die positiven Seiten der Prohibition.“ (…)

Der Artikel ist erschienen G/Geschichte 8/2017: Die Etrusker (€) und online verfügbar.