März 2024 | G/Geschichte – Als die Herero und die Nama gegen die deutsche Kolonialherrschaft in Südwestafrika rebellieren, reagieren die Deutschen mit aller Härte. Sie verüben ihren ersten Völkermord im 20. Jahrhundert.

Von allen Seiten haben deutsche Truppen die Herero am Waterberg umzingelt. Rund 35.000 Männer, Frauen und Kinder haben sie hier, im nördlichen Zentrum der Kolonie Südwestafrika, in die Enge getrieben. Eine Schlacht scheint unmittelbar bevorzustehen. Dann dringt Gesang aus dem Lager der Herero. Frauen machen ihren Männern Mut. „Wem gehört Hereroland?“ singen sie. Und geben selbst die Antwort: „Uns gehört Hereroland!“

Am Waterberg steht an diesem 11. August 1904 die Zukunft der Herero und Südwestafrikas insgesamt auf dem Spiel. Wer wird das Sagen haben? Die Herero, eines der größten Völker und Eroberer des Landes? Oder die Deutschen, die das heutige Namibia im April 1884 zu ihrem ersten „Reichsschutzgebiet“ erklärt und sich damit aktiv am imperialistischen europäischen „Wettlauf um Afrika“ beteiligt hatten? (…)

Erschienen in G/Geschichte, Ausgabe 4/2024: Deutsche Kolonien.