Oktober 2020 | G/Geschichte – Unter seiner Verantwortung wurde die „Mayflower II“ umfangreich restauriert:
Mit G/GESCHICHTE spricht Kapitän Whit Perry über das Wissen der einstigen Schiffbauer, von alten Handwerkstechniken und einer aufwendigen Rekonstruktion.

G/Geschichte: Kapitän Perry, erinnern Sie sich, wie Sie sich gefühlt ha­ben, als Sie davon gehört haben, dass die Stelle des Kapitäns der „Mayflower II“ zu besetzen ist?

Whit Perry: Ja natürlich! Als mein damaliger Chef davon berichtete, habe ich sofort die Hand gehoben. Jetzt bin ich unglaublich stolz, an der Restaurierung der „Mayflower II“ mitzuarbeiten. Das ist der Höhepunkt meiner Karriere. Wissen Sie, seit 40 Jahren arbeite ich mit aus Holz gebauten Schiffen. Das allererste war ein kleines Kanu, später habe ich an Rivas gearbeitet, diesen Booten, die in der Schweiz und in Oberitalien auf den Seen fahren. Über die Jahre sind die Schiffe und die Projekte immer größer geworden.

G/Geschichte: Was hat Sie an diesem Schiff hier besonders fasziniert?

Whit Perry: Die „Mayflower“ ist ein wichtiger Teil der amerikanischen und der globalen Geschichte. Sie war etwa entscheidend für die Fahrt der Pilgerväter im Jahr 1620. Aber auch dieser Nachbau hier von 1957 hat eine Geschichte zu erzählen. Mein Team vom Maritime Department von Plimoth Patuxet arbeitet Hand in Hand mit den Mitarbeitern des Mystic Seaport, einer Werft, die gleichzeitig ein historisches Schifffahrtsmuseum ist. Wir alle lernen pausenlos voneinander. Mit der Qualität der Sanierungsarbeiten könnte ich nicht zufriedener sein. (…)

Erschienen im Oktober 2020 in G/Geschichte 2020/11: Tomahawk gegen Bibel. Puritaner, Indianer und die Geburt einer neuen Welt (€).