Dezember 2023 | Spektrum der Wissenschaft – Vor zehn Jahren rief der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping zur Errichtung einer »Neuen Seidenstraße« auf. Der Journalist Philipp Mattheis reiste zu Schauplätzen, an denen diese Vision Wirklichkeit werden sollte – und zieht eine gemischte Bilanz.

Vor genau zehn Jahren, im Herbst 2013, trat der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping mit einem aufsehenerregenden Plan an die Öffentlichkeit. In seiner Rede in der kasachischen Hauptstadt Astana versprach er, China werde weltweit groß angelegte Infrastrukturprojekte realisieren. Im Rahmen der sogenannten Belt and Road Initiative (BRI) werde China gar eine »Neue Seidenstraße« errichten. Im Jahr 2017 stockte Xi das entsprechende Programm weiter auf und sagte Kredite in Höhe von acht Billionen US-Dollar zu – ein noch nie dagewesenes Volumen.

Die Kreditnehmer, Dutzende Länder vor allem des Globalen Südens, verbanden mit den Investitionen große Hoffnungen – vor allem auf wirtschaftliche Entwicklung. Die durch die Investitionen geschaffene Infrastruktur – Häfen, Autobahnen oder Eisenbahnverbindungen – sollte ihrerseits einen Wirtschaftsboom auslösen. Im Westen hingegen weckte die BRI schnell die Befürchtung, dass China mit diesen Instrumenten auch seinen politischen Einfluss massiv ausbauen könnte. (…)

Erschienen bei Spektrum der Wissenschaft.