Februar 2020 | G/Geschichte Porträt – Fabriken und Berggipfel wurden nach ihm benannt, Millionen Menschen gratulierten ihm zum Geburtstag. Doch nach Stalins Tod ist es mit der Verehrung plötzlich vorbei. Wieso eigentlich?

Als Josef Stalin 1949 seinen 70. Geburtstag feierte, schien die ganze Sowjetunion wie aus dem Häuschen zu sein. Millionen roter Flaggen flatterten im Wind, tausende Poster und Porträts zierten Wohnräume, Amtsstuben, Straßen und Plätze. Ganze Zugladungen voller Geschenke schickten die Bewohner des Landes nach Moskau. 

Die Welt, so schien es, feierte mit. Mehr als eine Million Briefe und Glückwunschtelegramme erreichten Stalin von allen Kontinenten. Die Zeitung „Prawda“ druckte jeden Tag eine Auswahl von einigen Hundert – und war damit für eineinhalb Jahre beschäftigt. In der Tschechoslowakei setzten neun Millionen Bürger ihren Namen unter eine Glückwunschnachricht, in Nordkorea fast 17 Millionen. (…)

Erschienen im Februar 2020 in G/Geschichte Porträt: Stalin. Der rote Massenmörder (€).