Juli 2018 | rik – Die Gelegenheit für einen Kurztrip nach Paris ist in diesem Jahr besonders günstig: Zu den Gay Games im August werden in Paris rund 10.000 Athleten und eine Vielzahl an Zuschauern erwartet. Doch auch jenseits des Sportereignisses lohnt die Stadt eine Neuentdeckung, wie unsere Tipps zeigen.

Als Alex, unser schwuler Stadtführer, den Weg in Richtung des neugestalteten, sehr populären Nelson-Mandela-Parks im Zentrum von Paris einschlägt, kann er sich eines Anflugs von Pathos nicht erwehren. „Paris, das ist schon ein Traum“, sagt er, während er über kopfsteingepflasterte Straßen schreitet, die vom Duft der hiesigen Schokoladen- und Teegeschäfte erfüllt sind, und deren Häuser stolz ihre schmiedeeisernen Balkone präsentieren. Vor 15 Jahren ist Alex aus der Reims nach Paris gezogen. Seither hat ihn die Stadt nicht mehr losgelassen, wie so viele Schwule und Lesben vor ihm. An Anekdoten mangelt es dem Guide also nicht: Von den Markthallen Les Halles weiß er etwa zu berichten, die einst auf dem Gelände des Parks standen – und deren Toiletten bei schwulen Männern zum Cruisen äußerst beliebt waren. „Jeden Abend stopfen wir die Löcher in den Zwischenwänden“, klagte frustriert ein Polizist in einem Bericht, den Alex zitiert, „und jeden Tag werden sie aufs Neue durchbohrt!“ (…)

Der Text ist im Juli 2018 auch online auf der Reise-Seite von blu.fm erschienen.

Erschienen in rik, Juli 2018.