November 2014 | taz – Wer nach betreutem Wohnen eine eigene Bleibe sucht, wird selten fündig: Der Markt ist dicht.

Noch vor fünf Jahren wurden in Berlin Zimmer für 160 Euro angeboten. Vorbei: Selbst in Spandau oder Marzahn werden die Wohnungen knapp, in Kreuzberg verlangen einzelne Vermieter gar 500 Euro für 12 Quadratmeter. Was selbst für Angehörige der Mittelschicht kaum zu schultern ist, wird für Menschen, die aufgrund einer früheren Sucht, einer überwundenen Schuldnerkarriere oder vermeintlich fremden Aussehens zusätzlich diskriminiert werden, zur existenziellen Bedrohung.

So wie für Maik. Mithilfe von betreutem Wohnen der Einrichtung Zuhause im Kiez (ZiK) überwand er seine Alkoholabhängigkeit. Seit vier Jahren ist Maik nun trocken, hat ein Jobangebot und könnte längst wieder selbstständig in einer eigenen Wohnung leben. Könnte, denn: Alle potenziellen Vermieter haben ihm abgesagt. (…)

Erschienen im November 2014 in der taz.