Juni 2023 | Über Geschichte/Riffreporter – Reitervölker aus der riesigen eurasischen Steppe haben Römer, Perser und Franken immer wieder herausgefordert. Das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle/Saale erzählt ihre Geschichte.

Im Jahr 434 n. Chr. droht Krieg im Römischen Reich. Attila und Bleda, die Anführer des gefürchteten Reitervolks der Hunnen, haben mit einem Feldzug gedroht – zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt. Denn es brennt bereits allerorten: Konflikte mit auswärtigen Mächten und Bürgerkriege gehen pausenlos ineinander über. Der in Konstantinopel residierende oströmische Kaiser Theodosius II. schickt deshalb eine diplomatische Delegation in die Stadt Margos an der Donau, nicht weit vom heutigen Belgrad in Serbien entfernt. Dort soll sie mit den Hunnen verhandeln, um einen weiteren Krieg zu verhindern.


Doch Attila und Bleda, zwei Brüder, verweigern sich den diplomatischen Gepflogenheiten. Die Hunnen, so berichtet der römische Diplomat und Historiker Priskos erstaunt, entscheiden, vom Rücken ihrer Pferde aus zu verhandeln. Auch die Römer bleiben deshalb in ihren Satteln. „Ihre eigene Würde berücksichtigend haben die römischen Botschafter dieselbe Entscheidung getroffen“, schreibt Priskos. Denn dass sich die Römer den Hunnen zu Fuße setzen ist undenkbar. (…)

Erschienen im Magazin Über Geschichte bei den Riffreportern.