August 2018 | G/Geschichte – Die Republik wird gestürzt, ein Imperator übernimmt die Macht: Das sind nicht die einzigen Ähnlichkeiten zwischen dem Römischen Bürgerkrieg und den Star-Wars-Filmen.
Selbst die Jedi haben gegen diesen Hinterhalt keine Chance: Überall im Universum richten eigentlich verbündete Soldaten ihre Waffen auf sie, drücken eiskalt ab. Heimlich hatte der Führer der Galaktischen Republik, Kanzler Palpatine, den entsprechenden Mordbefehl gegeben. Vieler seiner Kritiker entledigt, nutzt er die Gelegenheit und lässt sich vom Senat zum Imperator ausrufen. Die bisherige Republik wird zum Galaktischen Imperium.
Mit etwas Fantasie lässt sich diese „Rache der Sith“ aus der gleichnamigen Episode III der Star-Wars-Reihe (2005) mit der Machtübernahme Octavians und dem Untergang der Römischen Republik vergleichen – was einer überraschenden Neuausrichtung des Science-Fiction-Märchens gleichkommt. Denn die zuvor produzierten Episoden IV bis VI (1977 bis 1983) hatten einen anderen Bezugspunkt. Sie begannen mit dem verzweifelten Kampf versprengter Rebellen gegen ein böses Imperium, in dem sich weniger das Römische Reich als vielmehr die Sowjetunion oder Nazi-Deutschland erkennen ließ: Die Reih und Glied marschierenden imperialen „Sturmtruppen“ erinnerten an gleichgeschaltete Volksmassen. (…)
Erschienen in G/Geschichte 9/2018 (€)