September 2019 | HIV&More – Die Charité und die Deutsche Aidshilfe haben in Georgien und Belarus Hilfsangebote für drogenabhängige schwangere Frauen und ihre Kinder ins Leben gerufen – Leuchtturmprojekte für die gesamte Region.

In Osteuropa und Zentralasien steigt die Zahl der HIV-Neuinfektionen. Besonders vulnerabel sind drogenabhängige schwangere Frauen und ihre Kinder. Die Charité – Universitätsmedizin Berlin und die Deutsche Aidshilfe haben ein Hilfsangebot in Georgien auf die Beine gestellt. Ein weiteres startet nun in Belarus. Die Projektleiter Dr. Jan-Peter Siedentopf und Ludger Schmidt berichten von Herausforderungen und Erfolgen.

DAH: Warum bedürfen gerade Drogen konsumierende Schwangere besonderer Hilfe?

Schmidt: Zum einen geht es natürlich um HIV: Eine rechtzeitige Diagnose und Therapie erhält die Gesundheit der Mutter und verhindert die Übertragung von HIV auf das Kind. 

Siedentopf: Opiatabhängige Schwangere und ihre Kinder sind zugleich weiteren gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. Ein Opiatentzug kann zum Beispiel vielfältige Auswirkungen haben: von Entzugssymptomen bei Müttern und Kindern bis hin zu Frühgeburten. Schwankende Substanzspiegel verursachen den Kindern Stress und wirken sich auf das Wachstum aus. Opiate beeinflussen die Gehirnfunktion und können die Anfälligkeit für Sucht lebenslang erhöhen. Und nach der Geburt haben die Kinder Entzugssymptome. Das ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die adäquat behandelt werden muss. (…)

Erschienen im September 2019 in HIV&more.