Juli 2020 | L-Mag – Nach dem Ausbruch von Corona sah es zunächst nach einem Sommer ohne CSD aus – alle Demos wurden abgesagt. Doch in einigen Städten wollen Aktivistinnen und Aktivisten sicherstellen, dass die politischen Forderungen der Community auch in diesem Jahr öffentlichen Raum bekommen.
Eines ist jetzt schon klar: Die CSD-Saison 2020 werden wir alle so schnell nicht vergessen. Genau ein halbes Jahrhundert, nachdem in New York in Erinnerung an die Stonewall-Aufstände ein Jahr zuvor der erste Gay Pride überhaupt durch die Straßen zog, wurden Demos und Paraden rund um den Globus abgesagt. Zu groß ist die Sorge bei Organisierenden und Stadtverwaltungen, dass riesige Protestzüge und Paraden zu Corona-Hotspots werden könnten.
Doch ohne Demos und der mit ihnen verbundenen Aufmerksamkeit drohen die Anliegen der LGBT-Community unsichtbar zu werden, fürchten Aktivistinnen und Aktivisten. „Trotz Corona gibt es ja jede Menge politischer Debatten, die wir führen müssen, etwa zu zu lesbischer Sichtbarkeit, zum aktuellen Adoptionsrecht oder im Kampf gegen Sexismus“, sagt Dana Müller vom Orga-Team des Berliner Dyke* Marches (und L-Mag-Redakteurin). Was also tun? (…)
Erschienen im Juli 2020 in L-Mag Juli/August 2020 (€).